Sie Gärtnern fürs Leben gern? Das ist Ihr liebstes Hobby und schönster Zeitvertreib? Dann sind Sie bestimmt auch infiziert und träumen vom satten grünen Rasen, der makellos Ihr Auge erfreut. Er muss ja nicht gerade mit der Nagelschere in Form getrimmt werden, aber eine üppige grüne Rasenfläche lässt mit Sicherheit viele Gärtnerherzen höher schlagen.
Doch die Realität sieht leider meistens anders aus:
die grüne Traumrasenfläche mickert vor sich hin und wird bestimmt keinen Gärtnerwettbewerb gewinnen.
Und das, obwohl Sie bereits im Frühjahr viel Zeit und Mühe aufgewendet haben, damit Ihr Traumrasen endlich richtig in Gang kommt.
Sie haben im Schweiß Ihres Angesichts stundenlang vertikutiert und ihren Rasen anschließend gedüngt, doch statt der erhofften grünen Rasenfläche kommen immer mehr bunte Farbtupfer zum Vorschein: weiß-gelbe Gänseblümchen, blauer Ehrenpreis, weißer Klee und gelber Löwenzahn. Nicht zu vergessen den Giersch, der mit seiner Wucherkraft schon manchen Gärtner zum Verzweifeln gebracht hat.
Was tun?
Sie haben drei Möglichkeiten:
Sie geben auf und lassen der Natur ihren freien Lauf. Dann wird in absehbarer Zeit die ersehnte grüne Rasenfläche durch selbst ausgesäte Wildkräuter noch bunter und macht Ihrem Rasen völlig den Garaus. Denn der hat dann keinen Platz zum Leben mehr, weil er von den Unkräutern völlig verdrängt wird.
Möglichkeit Nummer zwei: Sie rücken den unerwünschten Gewächsen mit mechanischen Mitteln auf den Leib.
Das kostet Zeit und ist ziemlich mühsam.
Gänseblümchen müssen Sie ausstechen.
Die Wurzeln des Klees breiten sich flächenförmig aus und müssen alle ausgerupft werden, sonst wächst der kleine Plagegeist munter weiter.
Und beim tiefwurzelnden Löwenzahn müssen Sie die Pfahlwurzel entfernen, die bis zu einem Meter lang werden kann. Das ist selbst mit einem Löwenzahnstecher eine mühsame und langwierige Arbeit. Und diese Arbeit wird Sie auch nach der ersten Blüte noch beschäftigen. Denn, auch wenn es Ihnen geglückt sein sollte, den Löwenzahnbestand aus Ihrem Rasen zu entfernen, kommen bei der nächsten Samenreife die Pollen aus der ganzen Nachbarschaft zu Ihnen geflogen und setzen sich wieder fest.
Wenn Sie ein experimentierfreudiger Koch sind, könnten sie Löwenzahn und Giersch natürlich auch essen. Das ist Geschmackssache. Und obwohl beiden Kräutern auch Heilkräfte nachgesagt werden, scheint uns das doch nicht die optimale Lösung zur Unkrautbekämpfung zu sein …
Mit der dritten Möglichkeit können Sie ohne großen Arbeitseinsatz zur satten grünen Rasenfläche kommen, und zwar, indem Sie einfach Rasen Unkrautvernichter verwenden.
Auf dem Markt gibt es diverse Produkte.
Die Wirkstoffe dieser Unkrautvernichter sind chemisch nachgebaute Pflanzenhormone, die bei zweikeimblättrigen Unkräutern ein unkontrolliertes Wachstum auslösen, das zum Absterben dieser Pflanzen führt. Da Rasengräser einkeimblättrig sind, werden sie davon nicht betroffen.
Um die bestmögliche Wirkung dieser Präparate zu erhalten müssen Sie natürlich die jeweiligen Herstellerhinweise beachten.
Generell kann man aber sagen, dass ein feuchter und warmer Boden und milde Temperaturen in der Nacht die Wirkung der Rasen Unkrautvernichter fördern. Bei drohenden Nachtfrösten oder bei hohen Temperaturen tagsüber sollte man den Rasen besser nicht behandeln.
Manche Produkte wirken nur über das Blatt, weswegen man den Rasen auf keinen Fall zu tief mähen sollte. Idealerweise sollte es auch bis zu 8 Stunden trocken bleiben und nicht regnen, dann ist die Wirkung über das Blatt am besten.
Auf dem Rasen werden die flüssigen Mittel mit einer Gießkanne oder mit einer Rückenspritze verteilt. Bei der Rückenspritze ist allerdings Vorsicht angebracht, denn der leichte Sprühnebel kann bei windigem Wetter auch in Blumen- und Gemüsebeete gelangen. Und falls Sie dort zweikeimblättrige Pflanzen stehen haben, können diese Pflanzen beschädigt werden.
Wichtig ist auch, genau auszuwählen, welche Unkräuter Sie bekämpfen wollen. Die meisten Präparate haben eine Breitenwirkung, wirken aber je nach Zusammensetzung nicht gleich gut für jedes Unkraut.
Und auf jeden Fall müssen alle Hinweise des Herstellers Betreff des Anwenderschutzes, des Bienen- und Gewässerschutzes und der Entsorgung beachtet werden. Bei einigen Präparaten sollte man auch darauf achten, dass Kinder oder Tiere die behandelten Flächen für einige Tage nicht betreten sollten.